Als die Zürcher Polizei am 5. Aarau 1984, 76061, Ingold, Susanne: Geliebter Junkie: Leben und Sterben meines Bruders. Auch auf Bundesebene wurde der Mittelweg der Drogenpolitik zwischen Repression und Liberalisierung vom Stimmvolk in diesen Jahren bestätigt: Die auf eine stark repressive Politik setzende Volksinitiative „Jugend ohne Drogen“ scheiterte 1997 (mit 70,7% Nein) ebenso wie im folgenden Jahr die auf eine Liberalisierung des Konsums abzielende Volksinitiative „Für eine vernünftige Drogenpolitik“ (DroLeg), welche 74% der Stimmenden ablehnten. Zürich 1985, 79566, Kraushaar, Beat und Emilie Lieberherr: Drogenland in Mafiahand: Entwicklung, Kommentar und Materialien zur Drogensituation in der Schweiz. Lausanne 2003, K 726:39, Schnyder, Marco: Drogenfeuer: Erinnerungen an den Platzspitz: Ein Erlebnis- und Erfahrungsbericht aus der Zürcher Drogenszene. Basel 2016, Gr 14197, Kübler, Daniel et al. Die spannungsvolle Geschichte dieser Parkanlage, einer Stadtinsel zwischen Sihl, Limmat und Hauptbahnhof, lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, und sie präsentiert sich als ständiger Wechsel von glanzvollen Epochen und Zeiten düsterer Verwahrlosung. Zürich 2016, 134836, Hagenbach, Dieter und Lucius Werthmüller Albert Hofmann und sein LSD. ZA 64.4 * 21 Drogenpolitik: Abgabe von Spritzen, Methadon, Heroin etc. Stattdessen rückten nun zunehmend die in der neuen jugendlichen Subkultur konsumierten Drogen ins Zentrum der Aufmerksamkeit, etwa im Gefolge der legendären Rockkonzerte der Rolling Stones (1967) und von Jimi Hendrix (1968) im Hallenstadion. Weinheim 1999, 105566, Friedrichs, Jan-Henrik: Urban spaces of deviance and rebellion: Youth, squatted houses and the heroin scene in West Germany and Switzerland in the 1970s and 1980s. London 2007, 117655, Giger, Andreas: Unser gutes Kraut: Das Porträt der Hanfkultur. Der Stadtrat von Zürich (Hrsg. Die Drogenszene verlagerte sich nun wieder zu Bellevue, Stadelhoferplatz, Drahtschmidli („Haschisch-Brücke“) und Central, bevor sie sich ab 1986 auf dem Platzspitz konzentrierte, wo der Polizei die Kontrolle zunehmend entglitt. 1988 wurde das „Zürcher Interventionspilotprojekt gegen Aids“ (ZIPP-AIDS) als gemeinsames Unternehmen des Roten Kreuzes, des Universitätsspitals, der Psychiatrischen Universitätsklinik und der Stadt Zürich gestartet, das Hepatitis-Impfungen, ambulante medizinische Beratungen und die Spritzenabgabe umfasste. China war ab Anfang des 19. 5 Jahre sind seit der Räumung der offenen Drogenszene auf dem Zürcher Platzspitz … An der Riviera, am Platzspitz oder am Letten: Die offene Drogenszene in Zürich ist Geschichte, die man jetzt auf einem Stadtrundgang miterleben kann. ; Suchtverhalten; Suchtprävention, QS 66.3 Soziale Hilfe für Drogenabhängige & Süchtige, ZA 64.4 * 1 Sucht & Suchtmittel allg. Basel 1998, 104259, Schmid, Holger et al. Genf 1950, 18191, Mills, James H.: Cannabis Britannica: Empire, trade, and prohibition 1800–1928. Am selben Abstimmungstag hiessen 68% der Stimmenden eine Revision des Betäubungsmittelgesetzes gut, das die von der Stadt Zürich schon zwei Jahrzehnte zuvor implementierte Vier-Säulen-Strategie übernahm. In diesen Jahren bildeten sich in der Stadt erste kleinere Drogenszenen, wo offen gedealt und konsumiert wurde, etwa an der sogenannten Riviera beim Bellevue, am Stadelhofen oder beim Hirschenplatz. Arbeitsgruppe Hanf & Fuss. Zürich 2010, erwartet, Pérez, Ana Lilia: Kokainmeere: Die Wege des weltweiten Drogenhandels. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das schweizerische Betäubungsmittelgesetz in zwei Revisionen verschärft: Ab 1951 erfasste es auch die Cannabisprodukte und ab 1968 die Halluzinogene (wie das vom Basler Chemiker Albert Hofmann entdeckte LSD). Zürich 1988, 84224, Matthys, Lilian: Neue Wege in der Kokainproblembehandlung: Angebot in der Stadt Zürich: Grundlagen, Ressourcen und Ausblick. Bitte bestellen Sie vorgängig online von zu Hause aus. Der Platzspitz auf einer Ansicht der Stadt Zürich aus dem Jahr 1724 (Kupferstich von David Herrliberger) Mit dem Bau des Hauptbahnhofs, der 1846 auf einem Teil des Geländes gebaut wurde, nahm das Interesse der Bevölkerung am Platzspitz ab. Lausanne 2016, Gr 14055, Drogenabstinenz Schweiz: Mitteilungsblatt für abstinenzorientierte Gruppierungen. Die Benutzung von nicht für die Heimausleihe freigegebenen Medien (zum Beispiel Material aus dem Archiv und der Sachdokumention) ist momentan nicht möglich. Es war vor allem diese dritte Gruppe, die das öffentliche Drogenbild prägte und von der staatlichen Drogenpolitik ins Blickfeld genommen wurde. Schweizerisches Sozialarchiv, Direktion, Vor 25 Jahren: Die Schliessung des „Needle Park“, www.bild-video-ton.ch/bestand/signatur/F_5107, Das Schweizerische Sozialarchiv neu im NEBIS-Ausleihverbund, 9.11.2017, 19 Uhr: Russland und die Schweiz, Ar 1.114.9 Sozialdemokratische Partei der Schweiz: Kommission Drogenpolitik, Ar 201.58 Aktion betroffener Anrainer (ABA), Ar 201.90 Alchemilla – Verein Wohnprojekte für drogengebrauchende Frauen, Ar 417 Schweizerischer Fachverband der Alkohol- und Suchtfachleute, Ar 436 Sozialistischer Abstinentenbund der Schweiz SAB, Ar 437.57.1 Frauen/Lesben-Archiv: Diverses zur Sucht ca. Erfahr alles zu diesem Ausflugsziel mit 17 Bildern und 3 Insider-Tipps. Jahrhunderts von Opium aus Bengalen überflutet worden. Frankfurt/Main 2016, 133669, Meyer, Gonzague de : Les conventions de l’opium: La production illicite des stupéfiants et de l’opium en particulier. 1983–2004, Ar 472.10 Dokumentation Subkultur Bern: Kultur- und Drogenpolitik Kanton Bern, Ar 473.30.1 Dokumentation Strafvollzug: AIDS und Drogen im Strafvollzug, Ar 578 Vereinigung unabhängiger Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierender, Ar SGG Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, F 9056-003 TV-Beitrag einer französischen Station über die Zustände auf dem Platzspitz, Zürich, um 1990, QS 64.4 * 1 Sucht & Suchtmittel allg. Rasch begann ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Polizei und DrogenkonsumentInnen. Gümligen 1992, 94717, Schumann, Kolja et al. Hatten Mitte der 90er Jahre in Umfragen noch drei Viertel der Befragten das Thema Drogen als wichtig eingestuft, so sank dieser Anteil seither kontinuierlich und liegt in der Gegenwart nur noch bei etwa 10%. 1992: Der Platzspitz wird geschlossen. In der Stadt Zürich verschob sich in den zwei Jahrzehnten vor der Entstehung des „Needle Park“ auf dem Platzspitz der topographische Schwerpunkt der Drogenszene mehrfach: Die „Autonome Republik Bunker“ unter dem Lindenhof wurde im Winter 1970/71 nach wenig mehr als zwei Monaten wegen zunehmender Drogenfälle wieder geschlossen. Wien 1989, 93094, Braun, Norman et al. Heroin ist heute kaum mehr ein Thema, Stimulantien und Partydrogen dafür umso mehr. ... Mit ihrem Haupthof öffnet sich die Anlage zur Parkanlage des Platzspitz, die sie markant zur Stadt hin abschliesst. ; Suchtverhalten, ZA 64.4 * 8 Drogenkriminalität: Beschaffungsdelinquenz. Bern 1991, 91085, Stadler, Markus: Das Polizeiproblem und die Drogen: Beobachtungen im Platzspitz. (Hg. Zürich 1992, Hg 281, Oertle, Daniela: Räumliche Interventionen der Zürcher Stadtbehörden gegen die offene Drogenszene von 1989 bis 1995: Auflösung der Drogenszene und Überlagerung der städtischen Drogenpolitik mit der Asyldebatte. Wegen der Corona-Situation gelten zurzeit besondere Benutzungsbestimmungen: Der Ausleihschalter ist für die Abholung von Medien für die Heimausleihe geöffnet (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9:00 bis 19:00, Sa geschlossen). Today, the “Platzspitz”, as the locals call the triangular green space directly opposite the Main Train Station, is a popular recreation area in the heart of the city. (Hg. Die chinesische Regierung förderte nunmehr die Opiumproduktion im Inland, die in der Folge nicht nur die Importe aus Britisch-Indien zunehmend substituierte, sondern ihrerseits auch für den Export arbeitete. (Hg. Platzspitz Park (Zürich, Svájc). Dokumentiert ist das Elend vom Platzspitz etwa in unzähligen Aufnahmen der Fotografin Getrud Vogler, deren Vorlass das Schweizerische Sozialarchiv zurzeit erschliesst und digitalisiert (www.bild-video-ton.ch/bestand/signatur/F_5107). Zurich – Il y a 25 ans, la scène de la drogue était évacuée Zurich était devenue la Mecque européenne de la drogue. : Das Kiffer Lexikon: Das ultimative ABC der Hanfkultur. Geburtstag. Täglich tummeln sich hier zwischen 3000 und 5000 Leute. Die Volksinitiative „Für eine vernünftige Hanf-Politik mit wirksamem Jugendschutz“ (Hanf-Initiative) wurde vom Elektorat 2008 mit 63,2% Nein-Stimmen bachab geschickt. Lausanne 2004, Gr 11407, Müller, Thomas und Peter J. Grob: Medizinische und soziale Aspekte der offenen Drogenszene Platzspitz in Zürich 1991: Vergleichende repräsentative Befragung von 758 DrogenkonsumentInnen. eco-verlag. Eine erstmalige Erhebung in den frühen 1880er Jahren konstatierte einen Pro-Kopf-Konsum von 14,3 Litern Alkohol pro Jahr. Rund 500 Personen haben sich am Samstagnachmittag in Zürich versammelt, um gegen die "Corona-Lüge" und die. Save. Februar 1992 den Platzspitzpark hinter dem Landesmuseum schloss, war dies ein unter grossem öffentlichem Druck gefällter Entscheid der Politik, die den Schlussstrich unter einem seit Jahren bestehenden Problem zu ziehen versuchte: der offenen Drogenszene. You will get 2 drinks for the price of one at the hotel bar. Abingdon 2010, 123942, Seefelder, Matthias: Opium: Eine Kulturgeschichte. ): Illegale Alltagsdrogen: Cannabis, Ecstasy, Speed und LSD im Jugendalter. Seit den frühen 70er-Jahren nahm der Konsum von illegalen Substanzen und besonders von Heroin in Zürich stetig zu. 1989 forderte die städtische Sozialvorsteherin Emilie Lieberherr erstmals die staatliche Heroinabgabe an Süchtige, wozu der Bund aber erst vier Jahre später grünes Licht gab. Zwar hat sich seit der Letten-Räumung keine grosse offene Drogenszene mehr gebildet, verdeckte Szenen gab und gibt es aber immer wieder, so in den späten 90er Jahren an der Kreuzung Langstrasse-Dienerstrasse, später auch wieder auf dem Platzspitz, beim Bahnhof Oerlikon, an der Konradstrasse („Haschgasse“) oder um die sogenannten „Gammelhäuser“ an der Neufrankengasse. Zürich 2012, 126207, Feustel, Robert: Grenzgänge: Kulturen des Rauschs seit der Renaissance. Bald stammte nur noch eine Minderheit der DrogenkonsumentInnen aus der Stadt Zürich. Zytglogge Verlag, Bern 1991, ISBN 3-7296-0373-6. Jahrhundert hatte sich die Diskussion um Sucht und Drogen auf den Alkohol konzentriert. Gartenbauamt Zürich, Zürich 1995. Grob gesagt etablierten sich drei, sich allerdings überlappende Gruppen von DrogenkonsumentInnen: Mitglieder der aus der Aufbruchsbewegung der 60er Jahre erwachsenen Subkulturen, weitgehend „unsichtbare“, sozial integrierte KonsumentInnen und die Angehörigen der offenen Drogenszenen, die nun in verschiedenen Städten entstanden. Gockhausen 2014, 129350, Hell, Daniel: Der Gebrauch von Cannabis unter den Jugendlichen Zürichs. Zugleich verbreitete sich auch der Kokainkonsum. Frankfurt 2014, 130864, Grün Stadt Zürich (Hg. 1987, Hg 221, Tanner, Jakob: Rauschgiftgefahr und Revolutionstrauma: Drogenkonsum und Betäubungsmittelgesetzgebung in der Schweiz der 1920er Jahre, in: Brändli, Sebastian et al. Die Geschichte des Platzspitz in Zürich ist viel reicher als die relativ kurze Episode als «Needle-Park». We were there a lot of times, it’s the kind of place you want to visit again and again and again… no matter how many times you have already been there. Drogen und Politik in Zürich. Bis 1995 ging die Zahl dann auf 360 zurück. Das Ausflugsziel Platzspitz wird von 18 Wanderern empfohlen. Die vorliegende Platzspitz-Chronik entstand bei der Arbeit am Buch „Das blutige Auge des Platzspitzhirschs“, Verlag Elster&Salis, Zürich 2020 ): Auf dem Weg zu einer neuen Drogenpolitik. Bitte beachten Sie auch den obersten Beitrag unter AKTUELL. Judith Rohrer-Amberg. Prominente politische Akteure von damals und ehemalige Süchtige schildern, wie dramatisch die Ereignisse tatsächlich waren. Die Geschichte … Hat den Platzspitz und seine Menschen seit Beginn der 80-er Jahre dokumentiert. Wenn von der eigenen Mutter nur noch eine Drogensüchtige übrigbleibt: Der Spielfilm «Platzspitzbaby» lehnt sich an ein wahres Schicksal an und arbeitet ein schmerzhaftes Stück Schweizer Geschichte auf. Die Geschichte der offenen Drogenszene begann jedoch bereits in den Siebzigerjahren. Ernst Sieber: Platzspitz – Spitze des Eisbergs. (Hg. platzspitz geschichte. Insbesondere in Hafenstädten entstanden sogenannte „Opiumhöhlen“, die zumeist von Chinesen betrieben wurden. Lausanne 2001–, K 726 A. Dasselbe Schicksal ereilte das im November 1977 eröffnete Jugendzentrum Schindlergut („Schigu“), das im Juni 1978 wegen illegaler Übernachtungen und Drogenkonsums polizeilich geräumt wurde. ZA 64.4 * 81 Drogenkriminalität: Grosshandel; Internationaler Handel, ZA 66.3 * 1 Drogenabhängige & Süchtige: Therapien; Entzugsstationen. Schätzungen gehen davon aus, dass gegen eine Million Menschen, also etwa 12% der Schweizer Bevölkerung, schon illegale Drogen konsumiert hat, wovon etwa ein Drittel dies mindestens wöchentlich tut. «The Needle Park»: Junkie am Platzspitz, November 1988. : Illegale Märkte für Heroin und Kokain. Die Formierung der Antialkoholbewegung mit verschiedenen weltanschaulichen Variationen fiel genau in diese Zeit. Doch auf dem Platzspitz, wo früher das vornehme Zürich lustwandelte, wird das Gesetz stündlich hundertfach gebrochen. An Spitzentagen musste die Sanität 25 Wiederbelebungen vornehmen und allein im Jahr 1991 starben auf dem Platzspitz 21 Menschen. Reinbeck 1997, 101642, Zobel, Frank und Marc Marthaler: Neue Entwicklungen in der Regulierung des Cannabismarktes: Von A (Anchorage) bis Z (Zürich). Zürich 1990. Nachdem die ersten Coca-Sträucher Mitte des 18. Bern 2003–2006, D 5802, Eltern gegen Drogen: Informationsbulletin der Schweizerischen Vereinigung Eltern gegen Drogen und des Dachverbandes Drogenabstinenz Schweiz. Zürich 1988, GR 6488, Clarke, Robert Connell: Haschisch: Geschichte, Kultur, Inhaltsstoffe, Genuss, Heilkunde, Herstellung. : Methadon als Alternative zum Gasenleben? Chinesische Widerstände gegen diese Handelspolitik, die zu grossen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Problemen führte, wurden in den beiden Opiumkriegen (1840–1842 und 1856–1860) gewaltsam gebrochen. Vorträge zur Drogenpolitik. ISBN 9783856471026 Peter Wiederkehr: Zürcher Regierungsrat, Gesundheitsdirektor. Im Jahre 1911 war in China, einem der globalen Brennpunkte von Opiumproduktion und -konsum, das Kaisertum gestürzt und im Anschluss daran die Anti-Opium-Gesetzgebung verschärft worden. Andere Formen des Drogenkonsums wurden im Windschatten der Alkoholismusdiskussion demgegenüber kaum wahrgenommen. Eine Eidgenössische Volksinitiative „Zur Bekämpfung des Alkoholismus“ des Landesrings der Unabhängigen, die eine verstärkte und nach dem Alkoholgehalt abgestufte fiskalische Belastung alkoholischer Getränke sowie Massnahmen gegen den Schwarzhandel mit Branntwein verlangte, erlitt 1966 mit lediglich 23,4% Zustimmung deutlich Schiffbruch. Bern 1985, 79578, Walder, Patrick und Günter Amendt : Ecstasy & Co.: XTC: Alles über Partydrogen. - keystone Das Wichtigste in Kürze Dass gerade zu jenem Zeitpunkt eine internationale Opium-Konvention abgeschlossen wurde, hing mit politischen Vorgängen in Ostasien zusammen. (Hg. Wir danken für Ihr Verständnis. Zürich 1996, 66613, Kreis, Georg und Beat von Wartburg (Hg. Im 19. und frühen 20. Man schätzte zu jener Zeit 500 bis 700 Süchtige, unter ihnen etwa der Schriftsteller Friedrich Glauser. So entstand 1877 das Blaue Kreuz, 1892 die Guttempler-Organisation, 1895 die Katholische Abstinenten-Liga, 1900 der Sozialistische Abstinentenbund und 1902 der Bund abstinenter Frauen. Quantitativ blieb der Alkohol auch im späten 20. Einer von ihnen ist der heute 52-jährige Alex. ): Schweiz im Wandel: Studien zur neueren Gesellschaftsgeschichte: Festschrift für Rudolf Braun zum 60. Die vom Statthalteramt erzwungene Platzspitz-Schliessung im Februar 1992 führte dann abermals zu einer räumlichen Verlagerung der Drogenszene. Dazu gehörten einerseits die Einrichtung von Fixerräumen, andererseits vermehrte Zwangspsychiatrisierungen mittels fürsorglichen Freiheitsentzugs (FFE) und die konsequente Rückführung kantonsfremder DrogenkonsumentInnen. Der Platzspitz in Zürich. ): Drogenmissbrauch im Jugendalter: Ursachen und Auswirkungen. [1] ): Platzspitz – Insel im Strom der Zeit. Japan führte zu jener Zeit als Teil einer aggressiven imperialen Expansionspolitik einen Grossangriff mit Heroin-Lieferungen nach China. Die Geschichte der Zürcher Drogenszene wird dadurch wieder ein Stück bekannter gemacht. In der Stadt Zürich verschob sich in den zwei Jahrzehnten vor der Entstehung des „Needle Park“ auf dem Platzspitz der topographische Schwerpunkt der Drogenszene mehrfach: Die „Autonome Republik Bunker“ unter dem Lindenhof wurde im Winter 1970/71 nach wenig mehr als zwei Monaten wegen zunehmender Drogenfälle wieder geschlossen. Einher mit dem Wachstum der Szene ging eine zunehmende Verelendung. Weltweites Medieninteresse erregte die in den 1980er und 1990er Jahren behördlich tolerierte Anwesenheit von Drogensüchtigen aus ganz Mitteleuropa. Im Jahre 1908 hiessen dann 63,5% der Stimmenden die Eidgenössische Volksinitiative für ein Absinthverbot gut. Aarau 2011, 125836, Halbheer, Michelle: Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich. Wie beim Alkohol korreliert auch bei anderen Drogen die mediale und politische Aufmerksamkeit also keineswegs mit der quantitativen Verbreitung ihres Konsums. Karl Marxens bekanntes Diktum von der Religion als „das Opium des Volkes“ aus seiner um die Jahreswende 1843/44 verfassten Einleitung zur „Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ sowie Heinrich Heines noch drei Jahre ältere Formulierung von der Religion als „geistiges Opium“ zeugen von der allgemeinen Bekanntheit des Opiums bereits zu diesem Zeitpunkt. 17 – Pavillon im Platzspitz, Lithographie von Johann Jakob Hofer (1828 –1892) nach einem Gemälde von Johann Heinrich Wüest (1741–1821). Solothurn 1994, 95088, Saner, Luc (Hg. Als nach dem Haschisch in den 70er Jahren vermehrt harte Drogen wie Heroin und Kokain in Gebrauch kamen und 1972 der erste Drogentote in Zürich zu beklagen war, reagierte die Gesetzgebung 1975 mit dem Verbot des Drogenkonsums. Während der Zeit der 80er-Bewegung zogen Teile der Drogenszene dann ins Autonome Jugendzentrum, bereits im Frühjahr 1982, nach der bürgerlichen Wende bei den Stadt- und Gemeindesratswahlen, wurde das AJZ aber geschlossen. : Consommateurs d’héroïne et/ou de cocaïne hors traitement médical: Etude exploratoire auprès d’une population cachée. Zwei Jahre darauf konstituierte das „Bundesgesetz betreffend gebrannte Wasser“ ein Bundesmonopol für Kartoffel- und Getreideschnaps. Wir Kinder vom Platzspitz Zürich. Alles. Der 1885 in der Volksabstimmung mit knapp 60% gutgeheissene Alkoholartikel der Bundesverfassung, der den Alkoholkonsum mittels Besteuerung einschränken wollte, wurde zeitgenössisch als Sozialreform zugunsten der Arbeiterschaft gesehen. Zürich 2000, 106882, Eidgenössische Kommission für Drogenfragen (EKDF): Drogenpolitik als Gesellschaftspolitik: Ein Rückblick auf dreissig Jahre Schweizer Drogenpolitik, 1981–2011. Thilo Beck, Arud-Chefarzt Psychiatrie, erklärt, warum wir uns nicht auf den Erfolgen vor 25 Jahren ausruhen dürfen. Nach dem Ersten Weltkrieg witterte die internationale Abstinenzbewegung mit dem totalen Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten von 1920 bis 1933 Morgenluft, allerdings zeigte sich rasch, dass die Prohibition zwar das organisierte Verbrechen stärkte, den Alkoholismus aber nicht wesentlich eindämmte. Drogen werden zwar an den Schulen thematisiert, nicht jedoch unbedingt die Geschichte des Platzspitz. Jahrhundert das Suchtmittel Nummer eins. Februar 2017 | Platzspitz 25 Jahre nach Platzspitz-Schliessung. Andreas Loebell. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch nahm von den frühen 40er bis in die frühen 70er Jahre sogar wieder von 7,8 auf 11 Liter zu. ZIPP-AIDS gab auf dem Platzspitz jährlich 1,5 bis 3,3 Millionen sterile Spritzen ab, ferner 50’000 bis 125’000 Kondome sowie Nadeln, Alkoholtupfer und Venensalben. Dichter und Träumer trafen sich hier einst zum Stelldichein, dann kam die offene Drogenszene und schrieb ein tieftrauriges Zwischenkapitel des Elends. Zürich 2006, Gr 11603, McCoy, Alfred W.: Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel. o. O. Anders als die „unsichtbaren“ DrogenkonsumentInnen, die in integrierten Verhältnissen mit Wohnung und Arbeit lebten, waren viele der permanent auf dem Platzspitz Anwesenden mittel- und obdachlos und hielten sich mit Drogenkleinhandel, Prostitution oder Einbrüchen über Wasser. Die Geleise unterbrachen die Promenade entlang der Sihl. Gümligen 1995, 98307, Jay, Mike: High Society: Eine Kulturgeschichte der Drogen. Platzspitz, Zürich I recently read that Platzspitz is one of the oldest park recreation areas in the city. Stadtidylle: Besucher im Platzspitzpark, Frühling 2014. Share on Twitter Share on Facebook. Im Oktober 1991 erliess Statthalter Bruno Graf, der sich gerade im Wahlkampf um ein Nationalratsmandat befand, eine aufsichtsrechtliche Weisung zur Schliessung des Platzspitz-Parks, worauf die Stadtpolizei eine Spezial-Einsatztruppe namens „Turicum“ ins Leben rief. In den frühen 20ern tauchten dann unter den von der Opiumkommission des Völkerbundes beschlagnahmten Waren auch Drogen aus Basler Produktion auf. Der Platzspitz: Chronik eines Gartendenkmals. Süchtige aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus kamen zum Platzspitz, wo zeitweise rund 3’000 Personen pro Tag verkehrten und bis zu 200 auch übernachteten. Oxford 2003, 115752, Möller, Christoph (Hg. Jubiläum der Räumung 25 Jahre Platzspitz 25 Jahre nach Schliessung der offenen Drogenszene in Zürich. Von der «Riviera» zum Letten – die Geschichte der offenen Drogenszene Im Februar 1992 riegelte die Polizei den berüchtigten Drogenumschlagsplatz am Zürcher Platzspitz ab. Thanks to its central location, the park is very easy to reach, so is ideal for taking a stroll, spending a short lunch break, or meeting with friends. Die offene Drogenszene am Platzspitz und später am stillgelegten Bahnhof Letten in Zürich – ein Kapitel der Schweizer Geschichte, welches wir gerne vergessen würden. ): Cannabis, Stand der Dinge in der Schweiz. Les autorités ont fermé le Platzspitz manu militari. ): Drogenpolitik der Stadt Zürich. Die schweizerischen Heroinexporte nach Japan stiegen massiv an; von dort aus wurde die Ware ins Reich der Mitte geschmuggelt. Im Dezember gleichen Jahres hiessen die städtischen Stimmberechtigten die niederschwellige Methadonabgabe an Süchtige gut. Zeitgleich entstand Anfang der 70er Jahre am Limmatufer beim Bellevue die erste offene Drogenszene, genannt „Riviera“, an der Jugendliche zunächst vor allem Haschisch konsumierten, bald aber auch 100 bis 300 Heroinabhängige verkehrten. Schon 1840 existierten solche sowohl von Arbeitern als auch von Künstlern und Intellektuellen frequentierte Lokalitäten etwa in London, Marseille und Le Havre, in den folgenden Jahrzehnten zogen zahlreiche europäische Städte nach. Basel 1990. Im Ersten Weltkrieg hatte die Schweizer Chemie mit der Massenproduktion von Morphin und Kokain, auf deren Basis Schmerzmittel hergestellt werden konnten, eine lukrative Exportstrategie entwickelt. Jahrhundert zur Behandlung von Morphinabhängigkeiten verwendet, geriet aber zugleich selber als Droge durchaus auch in gehobenen Gesellschaftsschichten in Gebrauch (literarisch verarbeitet etwa in der Figur des Meisterdetektivs Sherlock Holmes). Bern 2001, 107906, Burkart, Gabriella et al. ): Das Recht auf Rausch: Materialien zur Haschisch Diskussion. Im Februar 1995 räumte die Polizei endgültig die Zürcher Drogenhölle. Die dem Prohibitionsgedanken verpflichtete Eidgenössische Volksinitiative für ein Branntweinverbot scheiterte denn auch 1929 mit weniger als einem Drittel Ja-Stimmen deutlich. Die Zahl der KonsumentInnen harter Drogen in der Stadt Zürich wird auf 4’500 geschätzt; im Unterschied zu den HeroinkonsumentInnen auf dem Platzspitz und am Letten sind sie aber zumeist sozial und beruflich integriert. Bern 2013, 128431, Degonda, Martina Andrea: Konsumverhalten von Männern und Frauen zwischen 20 und 35: Über den Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Verlauf von Tabak-, Cannabis- und Alkoholkonsum. Weitere Probleme waren die Verbreitung von HIV und Hepatitis durch den Gebrauch unsauberer Spritzen sowie die Prostitution. Gertrud Vogler, Chris Bänziger: Nur saubergekämmt sind wir frei. Unter internationalem Druck führte die Eidgenossenschaft 1924 mit dem ersten Betäubungsmittelgesetz eine Bewilligungspflicht für Produktion und Handel mit Opiaten und Kokain ein – gegen den Widerstand der chemischen Industrie. Im selben Jahr erliess der Zürcher Kantonsarzt Gonzague Kistler indessen ein striktes Verbot der Abgabe sauberen Injektionsmaterials an DrogenkonsumentInnen, das sich aber wenig mehr als ein Jahr hielt. Ab 1993 sammelte sich die Szene auf dem stillgelegten Bahnhof Letten, wo rasch ein neuer „Needle Park“ entstand, der im ersten Jahr von täglich 800 Drogensüchtigen und 300 Dealern frequentiert wurde. Die Schliessung des Lettenareals am 15. Mai 1990 in Zürich. Solothurn 1994, 97187, Grob, Peter J.: Zürcher „Needle-Park“: Ein Stück Drogengeschichte und -politik, 1968–2008. Die erste Rezeptur von Coca-Cola, das 1886 zuerst als Medizin, bald aber als Erfrischungsgetränk vermarktet wurde, enthielt bis 1906 250 Milligramm Kokain pro Liter. Hg. Zürich 1971, 44943, Holenstein, Peter: Zum Beispiel Stefan: Aufzeichnung einer tödlichen Sucht. Brugg 1996, GR 9311, Rihs-Middel, M. et al. Der Zürcher Platzspitz oder Needle Park war während der 1980er- und frühen 1990er-Jahre eine offene Drogenszene. Bis 1880 stiegen die jährlichen Opiumeinfuhren nach China auf 6’500 Tonnen und es gab geschätzte 20 Millionen Süchtige. Treffen auf dem Platzspitz - Kein Junkie mehr – aber lebenslang süchtig Wo vor 25 Jahren die offene Drogenszene war, treffen sich frühere Junkies. Stadtpräsident mit Nelke: Josef Estermann am 1. Anfangs Jahr hat uns der Film «Platzspitzbaby» wieder daran erinnert. Share. Dies heisst nun allerdings nicht, dass der Drogenkonsum zurückgegangen wäre; er ist indessen weniger sichtbar als zu Platzspitz-Zeiten. : Methadon und soziale Stabilisierung: Probleme im Zusammenhang mit der Zürcher Methadonabgabepraxis und neue Vorschläge für die Soziale Arbeit mit DrogenkonsumentInnen. Ein Bericht über die wirklichen und mutmasslichen Gefahren des Haschischrauchens auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen Zürich 1970, Hg 326, Boller, Boris: Drogen und Öffentlichkeit in der Schweiz: Eine sozialanthropologische Analyse der drogenpolitischen Kommunikation der 1990er Jahre. Die städtische Politik blieb in dieser Situation nicht untätig. Der „Needle Park“ auf dem Platzspitz stellte zwar den Höhepunkt der stark medialisierten Drogendiskussion dar, war indessen weder Anfang noch Endpunkt der zürcherischen und schweizerischen Drogengeschichte. 1990 beschloss der nunmehr mitte-links dominierte Stadtrat 10 drogenpolitische Grundsätze, in denen unter anderem festgehalten wurde, dass „eine offene, überwachte Drogenszene in der Stadt Zürich vorerst toleriert werden muss“. Ausgehend von Ostasien hatte sich im 19. Zürich 2014, 129584, Berger, E.: Haschisch – Rauschgift oder Bürgerschreck? China musste sich dem internationalen Handel (inklusive Drogenhandel) öffnen, Territorien wie Hongkong abtreten und geriet in informelle Abhängigkeit von den westlichen Imperialmächten. 1995: Die offene Drogenszene am Letten wird geschlossen. In der öffentlichen Wahrnehmung verlor das Thema aber an Aktualität. Unter den industriellen Lebensbedingungen wurde der Schnaps zu einem beliebten Nahrungs-Surrogat der Unterschichten. 1993: Es bildet sich eine neue offene Drogenszene am stillgelegten Bahnhof Letten. Zürich 1992, Hg 264, Sieber, Ernst: Platzspitz, Spitze des Eisbergs: Jugend- und Erwachsenenprobleme unserer Zeit: Begegnungen, Begebenheiten und eine Vision für die Zukunft. Lausanne 2014, K 726: 74, Liggenstorfer, Roger et al. The Needle Trauma. Göttingen 2005, 114436, Müller, Richard et al. ): Chemie und Pharma in Basel. Die Zahl der direkt oder indirekt durch den Konsum illegaler Drogen verursachten Todesfälle stieg von 52 im Jahre 1976 auf 118 bis 1985, 205 im Jahre 1988 und 420 im Jahre 1991. Die Briten wollten damit ihr beträchtliches Handelsbilanzdefizit mit dem Reich der Mitte ausgleichen, aus dem sie Seide, Tee und Porzellan importierten. München 1990, 90672, Seidenberg, A. et al. Die königlich privilegierte „British East India Company“, die im Auftrag Londons weite Teile Indiens verwaltete, war zu jener Zeit der weltweit bedeutendste Drogenhändler. Lausanne 1996, GR 8607, Künzler, Hans Peter: Analyse der offenen Drogenszene „Platzspitz“ in Zürich: Sozio-ökonomische und medizinische Aspekte. Solothurn 2003, 112225, Darke, Shane: Heroinabhängigkeit im Lebenslauf: Typische Biografien, Verläufe und Ergebnisse. Jahrhunderts aus Südamerika nach Europa gekommen waren, wurde Kokain im späten 19. Dokumente belegen das Versagen und Verdrängen der Politiker. Im Februar 1995 räumte die Polizei endgültig die Zürcher Drogenhölle. Zum neuen Sammelpunkt der alternativen Jugendszene entwickelten sich zwischen 1991 und 1993 die seit 1989 leerstehenden Gebäude der Fabrik Wohlgroth beim Bahnhof Zürich. Solothurn 2004, 113285, Seddon, Toby: A history of drugs: Drugs and freedom in the liberal age. Zunächst wurde der Drogenhandel in Hauseingängen in den Stadtkreisen 4, 5 und 6 abgewickelt. Der Park gleich beim Hauptbahnhof ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Grünanlagen Zürichs. München 2013, 128045, Freitag, Marcus et al. ): Drogen: Alles über Drogen und Drogenwirkung, Prävention und Strafverfolgung, Beratung und Therapie. In Zürich gibt es nun einen digitalen Rundgang, um die Geschichte hinter dem sogenannten «Needle Park» und dessen Drogenvergangenheit zu erfahren. Park in Zürich. Vancouver 2013, online, Friesendorf, Cornelius: US foreign policy and the war on drugs: Displacing the cocaine and heroin industry. I loved the location because it was central and near all the main sections of Zürich.